Im Bann der Liebe by Linda Lael Miller

Im Bann der Liebe by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783404186372
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2002-08-31T22:00:00+00:00


Der nächste Morgen brachte noch mehr Klavierschüler, allesamt männlich. Wann immer Susannah Maisie über den Weg lief, die geschäftig den Ballsaal für das Fest vorbereitete, sah die Frau sie an, schüttelte den Kopf und lachte. Susannah dagegen war von ihrem Gespräch mit Aubrey noch irritiert und reagierte verärgert. Sie wollte den Mann nicht lieben - es passte nicht in ihr Konzept -, aber sie hatte keine Wahl. Es war ständig in ihren Gedanken und machte es ihr unmöglich, sich zu konzentrieren.

Sie gab gerade die letzte Stunde für den Tag, als der Moment eintrat, vor dem sie sich gefürchtet hatte. Aubrey kam unerwartet früh nach Hause und stürmte aufgebracht ins Zimmer. Das war eine andere Art Leidenschaft als die, die er am Abend vorher gezeigt hatte.

Zacharias, der seine zweite Unterrichtsstunde nahm, hörte auf, die Tasten zu malträtieren, und schenkte Aubrey ein charmantes Lächeln. »Hallo, Fairgrieve, wie geht's?«, fragte er freundlich.

»Zach«, grüßte Aubrey zurück, sah Susannah aber dabei wütend an.

»Zacharias nimmt gerade seine Klavierstunde«, erklärte Susannah und wappnete sich.

»Das sehe ich«, gab Aubrey zurück.

Der alte Mann stand auf und schob sich zwischen sie. »Aubrey, ich hoffe doch sehr, dass Sie nicht vorhaben, mir das jetzt übel zu nehmen. Daran ist nichts Unschickliches. Gar nichts.«

Aubrey hob eine Braue. »Habe ich gesagt, dass es so ist?« Seine Stimme klang brüchig, sein Blick ließ Susannah nicht los.

Zacharias behielt seine gute Laune. Er drückte Susannah das Geld in die Hand und sagte tröstend: »Wenn dieser Bursche sich wegen Ihrer Schüler anstellt, können Sie zu mir rüberkommen und da den Unterricht geben. Ich habe ein gutes Klavier.«

»Danke«, erwiderte Susannah. Sie steckte den Vierteldollar ein und zuckte zusammen, als die Tür hinter ihrem ersten Schüler zufiel.

»Der alte Kerl interessiert sich kein bisschen fürs Klavierspielen«, erklärte Aubrey. »Er sucht, wie praktisch jeder Mann in Seattle, eine Frau.«

Susannah verschränkte die Arme. »Das ist mir klar«, entgegnete sie. Victoria, die auf einer Decke lag und spielte, brabbelte entzückt vor sich hin und versuchte, Blickkontakt zu ihrem Vater aufzunehmen. Aubrey hob sie hoch, aber sein Blick wurde dabei nicht freundlicher.

»Wie bitte?«

Sie seufzte. »Ich habe bis jetzt sieben feste Schüler. Alle sehnen sich nach der Gesellschaft einer Frau ...«

Aubreys Gesicht rötete sich. »Was genau verkaufst du hier?«

Susannah hätte ihn angeschrien, wenn er nicht das Kind auf dem Arm gehabt hätte. »Ich unterrichte Musik«, zischte sie, »und ich erwarte natürlich, dass man mich für meine Mühe bezahlt.«

»Nun, das werde ich nicht zulassen. Nicht unter meinem Dach.« Er hatte leise gesprochen, aber etwas in seinem Verhalten erschreckte das Baby. Victoria sah ihn aus großen Augen an und stopfte sich aufgeregt ihr Fäustchen in den Mund.

»Gut«, erklärte Susannah fröhlich, damit sich das Kind beruhigte. Es lohnte sich nicht, ihn daran zu erinnern, dass er ihr bereits erlaubt hatte, Klavierunterricht zu geben. »Du hast Zacharias' Angebot gehört. Dann werde ich bei ihm unterrichten.« Mit widerwilliger Bewunderung sah sie zu, wie Aubrey sich seiner Tochter zuliebe zur Ruhe zwang. Er legte sie vorsichtig wieder auf die Decke.

» Vielleicht «, schlug er mit zynischem Grinsen vor, »solltest du gleich ganz bei Zacharias einziehen.



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